Hilfsfonds statt großen Sommerfestes

Landbäckerei stockt Budget auf / 750 Mitarbeiter spenden eine Stunde

"Es ist Wahnsinn, wie schnell heute Hilfen realisiert werden können", sagte gestern Landbäckerchef Andreas Bosse mit Blick auf die Hilfswelle, die es derzeit in den sozialen Netzwerken gibt. Auch das in Stendal ansässige Unternehmen packt mit an. So hat der Betrieb beispielweise Nahrungsmittel für die zahlreichen Helfer zur Verfügung gestellt und geht mit der Auflegung eines Hilfsfonds noch einen Schritt weiter.
"Angesichts der Lage haben wir unser Sommerfest am 22. Juni abgesagt. Die dafür geplanten kosten gehen in den Fonds und werden durch uns weiter aufgestockt", sagte der Geschäftsführer. Auch die derzeit 750 Mitarbeiter leisten einen Beitrag und arbeiten unentgeltlich eine Stunde mehr für die betroffenen Kollegen. Darauf verständige sich gestern der Gesamtbetriebsrat des Unternehmens.
Darüber hinaus bietet der Betrieb Arbeitszeitverlagerungen und Lohnvorschüsse für die betroffenen Mitarbeiter an, die durch das Hochwasser etwas verloren haben. "Sofern möglich, stellen wir sie auch frei. Aber das geht auch nur bedingt, die Produktion muss aufrechterhalten werden, sonst können wir nicht helfen", sagt Bosse. Aufgrund der Überflutungen bedeutet das auch für das Unternehmen Einschnitte und Mehrbelastungen. So sind Filialen in Schönhausen und Wittenberge überflutet und die täglichen Wege sind durch Sperrungen länger geworden.
Von der Solidarität ist Bosse überwältigt. Das betreffe nicht nur seine Mitarbeiter, die reihenweise aus dem Urlaub zurückgekommen sind, sondern auch Tausende Helfer.

*aus der Volksstimme vom 13. Juni 2013

Posted on June 13, 2013 .